Ich weiß zwar nach wie vor nicht so recht, was ich mir von Sarah Moss „Schlaflos“ erhofft habe, aber ich kann leider auch nicht sagen, dass ich mit dem, was ich bekommen habe, so richtig zufrieden bin.
Kinder sind ein großes Thema in Sarah Moss Roman: Der Versuch der Protagonistin, Anna, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen, welche Auswirkungen das Leben mit Kindern auf eine Beziehung haben kann, wie es ist, wenn ein Partner den anderen mit den Kindern mehr oder minder alleine lässt und um die schlaflosen Nächte, die den Kindern zu verdanken sind.
Und natürlich auch um die Suche nach den Gründen für die früher so untypisch hohe Kindersterblichkeit auf der schottischen Insel, auf die Anna sich macht, nachdem sie im Garten ihres Sommerdomizils das Skelett eines Babys findet.
Ich hatte vor allem zwei Probleme mit „Schlaflos“: Zum einen wäre da Anna, die ich als ziemlich nervig empfunden habe. Allerdings ist sie wohl so gedacht und wirkt auch ziemlich realistisch, trotzdem, ich bin einfach kein Fan von nervigen Protagonisten. Zum anderen ist die Geschichte sehr, sehr langsam, die historischen Zusammenhänge sind nicht mehr als dezente historische Kulisse und wirklich Schwung kam für mein Verständnis nicht in die Geschichte.
Dabei ist „Schlaflos“ auf rein sprachlicher Ebene wirklich gut geschrieben, es liest sich daher auch weitestgehend flüssig und angenehm, aber leider war die Geschichte für meinen Geschmack zu schlicht und langsam und die Charaktere waren mir (sieht man einmal von Annas Kindern ab, die waren herrlich) zu unsympathisch. Schade!